Leisegang

Leisegang,

 

1) Dieter, Schriftsteller, * Wiesbaden 25. 11. 1942, ✝ (Selbstmord) Offenbach am Main 21. 3. 1973; Lehrbeauftragter für Ästhetik an der Werkkunstschule Offenbach; seit 1963 Herausgeber der Lyrikreihe »Das neueste Gedicht«, ab 1968 von »ars poetica«; Übersetzer, Verfasser philosophischer Schriften und Essays (»Dimension und Totalität«, 1972), v. a. jedoch Lyriker; sprachlich oft kompliziert und in moderner Form Innerlichkeit reflektierend (»Brüche«, 1964; »Hoffmann am Fenster«, 1968; »Aus privaten Gründen«, 1973).

 

 2) Hans, Philosoph, * Bad Blankenburg 13. 3. 1890, ✝ Berlin 5. 4. 1951; war Professor in Jena (1930-34, aus politischen Gründen entlassen, und seit 1945), seit 1948 an der Freien Universität Berlin; arbeitete auf dem Gebiet der Religionsphilosophie besonders des Hellenismus. Die Erkenntnis der Pluralität von Kulturformen führte ihn zu der Annahme typischer »Denkformen«, die strukturell den ihnen jeweils zugehörigen Gegenstandsbereichen entsprechen und aus denen sich charakteristische Weltanschauungen ableiten lassen. Die Richtigkeit des Denkens beruhe nicht nur auf den Gesetzen der Logik, sondern darauf, ob die Denkformen der Struktur der Gegenstände angemessen sind.

 

Werke: Hellenistische Philosophie von Aristoteles bis Plotin (1923); Denkformen (1928); Religionsphilosophie der Gegenwart (1930); Hegel, Marx, Kierkegaard (1948).